24.06.2016

Bauernhausmuseum Bortfeld brennt nach Blitzeinschlag

In den frühen Abendstunden des 24.06.2016 bereitete sich Bortfeld gerade auf sein Schützenfest vor, als ein Blitzeinschlag den Dachstuhl des Bauernhausmuseums in Brand setzte. Da das Gebäude mit Reet gedeckt ist, wurde Vollalarm ausgelöst, so dass in kürzester Zeit rund 100 Einsatzkräfte aus allen Ortsfeuerwehren der Gemeinde Wendeburg sowie zur Verstärkung die Drehleiter der Nachbarfeuerwehr Vechelde- Wahle im Einsatz waren.

Löscharbeiten mit der Drehleiter

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Die Brandbekämpfung wurde aus 5 C- und 2 B- Rohren sowie der Drehleiter vorgenommen. Es wurde Schaum eingesetzt, um ins Reetdach eindringen zu können und Glutnester zu bekämpfen. Das Löschwasser wurde neben dem Leitungsnetz aus einer Zisterne und über eine lange Wegstrecke aus dem Kanal entnommen. Die Löscharbeiten wurden sowohl im Außen- als auch im Innenangriff vorgenommen, eine Wärmebildkamera kam zum Einsatz. Da die Glutnester im Dach nicht mit den vorhandenen Mitteln der Feuerwehr zu erreichen waren, wurde zum Abschluss der Löscharbeiten ein Bagger einer Fachfirma eingesetzt. Mit dessen Hilfe wurde der Dachfirst geöffnet und das Reetdach abgedeckt, um die letzten Glutnester ablöschen zu können.

Weiterhin waren zwei Rettungswagen vor Ort, eine Nachbarin des Einsatzortes wurde vorsorglich ins Krankenhaus gebracht. Die Einsatzkräfte wurden vom Verpflegungszug aus Köchingen (Gemeinde Vechelde) mit Getränken und Essen versorgt.

Einsatzleiter Andreas Meyer, Ortsbrandmeister der Ortsfeuerwehr Bortfeld, berichtete, dass ein Einsatz am Reetdach in der Vergangenheit Gegenstand von Übungen war und man bereits auf Erfahrungen mit den Einsatz der Drehleiter zurückgreifen konnte. Er ging davon aus, dass die Nachlöscharbeiten bis in die späten Abendstunden andauern würden. Er lobte die Anwohner, die die Einsatzkräfte gleich zu Beginn des Einsatzes mit Getränken versorgt hatten und dankte dem Verpflegungszug Köchingen für die Unterstützung.

Ortsheimatpfleger Bodo Fricke, als ehemaliger Ortsbrandmeister sachkundiger Beobachter der Löscharbeiten, berichtete von der aufwändigen Renovierung des Bauernhauses und der Einrichtung als Museum. Dach und Außenwände waren erst vor einigen Jahren erneuert worden, die Innenräume wurden vor kurzem hergerichtet. Der Fußboden, teilweise Lehm- Stampfboden und teilweise alte Holzdielen, war im ursprünglichen Zustand wieder hergestellt worden, es fehlte nur noch die Inneneinrichtung. Die Heimatstube war bereits fertiggestellt, eine Ausstellung sollte vorbereitet werden. Die Eröffnung war für 2017 geplant, nun ist die Enttäuschung über die Zerstörung des bereits Geleisteten groß.

Welchen Stellenwert das Bauernhausmuseum im Landkreis Peine hat, war auch an den prominenten Besuchern erkennbar: Landrat Franz Einhaus und Erster Kreisrat Henning Heiß verließen private Feiern, um sich vor Ort über die Geschehnisse zu informieren und bedauerten, dass das mit viel Liebe, Arbeit und Kosten renovierte Bauernhaus massiv beschädigt wurde.

Ebenfalls vor Ort waren als Vertreter der Gemeinde Wendeburg Gemeindebürgermeister Gerd Albrecht und Fachdienstleiter Ordnung Jürgen Wittig sowie der Ortsbürgermeister aus Bortfeld, Wolfgang Brandes.

Als Leitungskräfte der Feuerwehr waren Kreisbrandmeister Rüdiger Ernst, der stellvertretende Kreisbrandmeister und Abschnittsleiter Ost Martin Ahlers sowie Gemeindebrandmeister Helge Schmidt vertreten.

Text: Kathrin Zimmermann

Fotos: Kathrin Zimmermann


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