21.10.2018
Stumtief „Alex” zieht über Braunschweig - Ãœbung der Kreisfeuerwehrbereitschaft Ost
„Nach einem ungewöhnlich heißen und sehr trockenen Sommer ist in der letzten Nacht das Sturmtief "Alex" über die Region und insbesondere über die Stadt Braunschweig gezogen. Sturmtief "Alex" hatte örtliche Niederschlagsmengen von 70l/m² in 24 Std. und Windgeschwindigkeiten bis zu 180 km/Std. Im Stadtgebiet von Braunschweig ist die Oker an manchen Stellen über die Ufer getreten. Zahlreiche Keller sind vollgelaufen, der Strom im Stadtgebiet ist weitestgehend ausgefallen. Berufsfeuerwehr und Freiwillige Feuerwehr der Stadt Braunschweig sind seit mehr als 24 Std. im Dauereinsatz. Die Stadt Braunschweig hat um Nachbarschaftshilfe gebeten. Kreisbrandmeister Ernst hat die Kreisfeuerwehrbereitschaft (KFB) Ost alarmieren lassen. Im Bereitstellungsraum an der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) Peine kam die Anforderung: die KFB Ost wird zur Unterstützung der Werkfeuerwehr der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig-Watenbüttel benötigt. Auf dem Werkgelände sind zahlreiche Keller unter Wasser.”
Dieses realistische Szenario bildete die allgemeine Lage für die Bereitschaftsübung der Kreisfeuerwehr Peine. Es übte der Abschnitt Ost, der sich aus den Freiwilligen Feuerwehren der Gemeinden Edemissen, Vechelde und Wendeburg zusammensetzt; beteiligt waren die Fachzüge Wassertransport, Wasserförderung und Personalreserve sowie der Einsatzleitwagen mit insgesamt ca. 130 Kameradinnen und Kameraden.
Nachdem die Einsatzkräfte sich in der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Peine zu einem gemeinsamen Frühstück getroffen hatten, ging es auf in Richtung Braunschweig. Dort wurde zunächst die Aufgabe „Keller auspumpen” erteilt – der Elektrokeller sollte vorrangig vom Wasser befreit werden, um die Stromversorgung auf dem Gelände wieder herzustellen.
Plötzlich wurde jedoch eine Explosion im „Notquartier” gemeldet, in dem sich etwa 20 Mitarbeiter der PTB aufhielten, da nur dort noch die Versorgung mit Notstrom und Wasser sichergestellt war. Somit wechselte die Aufgabe der Einsatzkräfte zu „Menschenrettung und Brandbekämpfung”. Hierzu rüsteten sich Atemschutzgeräteträger und –trägerinnen aus und durchsuchten unter anderem über eine Steckleiter das Gebäude, in dem das „Notquartier” eingerichtet war. Für die Geretteten wurde ein Verletztensammelplatz eingerichtet, auf dem sie von Rettungskräften des DRK betreut wurden. Die Wasserversorgung für die Brandbekämpfung wurde zunächst mittels Pendelverkehr mit Tanklöschfahrzeugen sichergestellt, bis Löschwasser über eine lange Wegstrecke von einem Löschteich und einem Hydranten zur Verfügung stand; ein Ãœbergabebehälter für das Löschwasser wurde aufgestellt. Das kontaminierte Löschwasser wurde durch das vorhandene Leistungssystem abgeführt und in einem gepflasterten Becken aufgefangen.
Der Einsatzleitwagen hatte unter anderem die Aufgabe, den Funkverkehr im Schadensgebiet zu ordnen, bei sämtlichen Aufgaben musste stets die eigene Sicherheit beachtet werden.
Ziel der Ãœbung war das weitere Kennenlernen innerhalb der Einheiten und die Festigung der Führungsstrukturen der Bereitschaft. Die Ãœbung endete mit einem gemeinsamen Mittagessen am Ãœbungsort, das vom Versorgungszug des Deutschen Roten Kreuzes gereicht wurde.
Im Nachgang der Ãœbung wird eine Auswertung erfolgen, um aus eventuellen Fehlern lernen zu können.
Vor Ort waren neben Kreisbrandmeister Rüdiger Ernst und seinen Stellvertretern Abschnittsleiter Ost Martin Ahlers und Abschnittsleiter West Hans- Peter Bolm Vertreter der Werksfeuerwehr der PTB und der Feuerwehr der Stadt Braunschweig sowie Führungskräfte der PTB. Stv. Abschnittsleiter Ost und Bereitschaftsführer Philipp Dahme hatte die Ãœbung ausgearbeitet, sein Stellvertreter Karl- Heinz Haugwitz nahm die Aufgabe der Einsatzleitung wahr.
Kreisbrandmeister Ernst und Bereitschaftsführer Dahme stellten übereinstimmend fest, dass die Einsatzkräfte durch das umfassende Ãœbungsszenario an ihre Grenzen gerieten – um so etwas festzustellen seien Ãœbungen jedoch da.